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Die manuelle Lymphdrainage ist eine Therapieform der physikalischen Anwendungen. Bei der manuellen Lymphdrainage, die von Dr. Vodder entwickelt wurde, handelt es sich um eine leichte kreisförmige Oberflächenmassage die mit
unterschiedlicher Druckintensität ausgeführt wird. Daraus resultiert eine Steigerung der Transportkapazität der Lymphkollektoren. Die zusätzlichen Dreh-, Pump- und Schöpfgriffe haben das Ziel, Ödemflüssigkeit nach zentral zu verschieben. Der Therapeut versucht also durch spezielle Griffe den Transport der Flüssigkeit zu erhöhen, um so die Ödeme zurückzubilden.
Mit der manuellen Lymphdrainage wird nicht nur die betroffene Körperregion, sondern immer der gesamte Körper behandelt. Die Lymphdrainage beginnt an der Halspartie, wo die grossen Lymphsammelgefässe in die Schlüsselbeinvenen münden. Damit soll der Lymphabfluss zentral angeregt werden, um den Abfluss aus den übrigen Körperabschnitten zu erleichtern. Erst danach werden Rumpf und Extremitäten behandelt.
Oft wird in der Praxis die manuelle Lymphdrainage nicht als alleinige entstauende Massnahme, sondern in Kombination mit einer Kompression (Bandagierung oder medizinischer Kompressionsstrumpf) eingesetzt. Die Kompressionsbehandlung wird
zur Vermeidung einer erneuten Flüssigkeitsansammlung im Gewebe vorgenommen.
Mit dieser Therapie können akute und chronische Lymphödeme, Lipödeme und
Idiopathische (ohne erkennbare Ursache entstanden) Ödeme.
Die manuelle Lymphdrainage wird häufig nach traumatischen (Muskelverletzungen, Verstauchungen, Blutergüsse) und orthopädischen (Operationen)
Ereignissen, die mit einer Schwellung einhergehen angewendet. Auch bei Migräne, Schleudertrauma, Morbus Sudeck und ähnlichen Krankheitsbildern führt die richtige
Anwendung der manuellen Lymphdrainage meist zum Therapieerfolg.
Nicht eingesetzt wird die manuelle Lymphdrainage bei akuten Entzündungen, Thrombose, bei Tumorausbreitung in den hautnahen Lymphgefässen und kardialen
Ödemen (Schwellungszustände durch nachlassende Herzleistung).
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